Der Autor: Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Rainer Zitelmanns Autobiografie – in Kürze
Zitelmann im „roten Jahrzehnt“
Der Autor Gerd Koenen hat die 70er-Jahre das „rote Jahrzehnt“ genannt. Die Gesamtzahl derjenigen, die damals zur linksextremen Szene gehörten, betrug nach unterschiedlichen Schätzungen 100.000 bis 250.000. Auch für Rainer Zitelmann waren die 70er ein „rotes Jahrzehnt“. 1970, im Alter von 13 Jahren, gründete er als Schüler eine „Rote Zelle“ und war Herausgeber der Schülerzeitung „Rotes Banner“. Mit 14 Jahren trat Rainer Zitelmann in die Jugendorganisation der maoistischen KPD/ML ein. Später löste er sich Schritt für Schritt vom dogmatischen Marxismus/Leninismus, studierte die Bücher des Psychoanalytikers Wilhelm Reich sowie des nonkonformistischen Linken Dieter Duhm und bekam Zweifel an der kommunistischen Lehre. Diese Phase beschreibt Rainer Zitelmann in den ersten beiden Kapiteln seiner Autobiografie.
Zitelmann als Historiker
In Darmstadt studierte Rainer Zitelmann ab dem Wintersemester 1978/79 Geschichte und Politikwissenschaft und schloss 1983 das Studium mit Auszeichnung ab. 1984 beschloss er zu promovieren, und zwar bei dem international renommierten Historiker Prof. Dr. Dr. K. O. Freiherr von Aretin. Der schrieb in seinem Gutachten für ein Promotionsstipendium: „Herr Zitelmann ist ohne Zweifel der begabteste Student, der mir in meiner 20jährigen Lehrtätigkeit untergekommen ist.“ Zitelmann schloss die Promotion 1986 mit der Bestnote „summa cum laude“ ab. Seine Doktorarbeit erschien unter dem Titel „Hitler. Selbstverständnis eines Revolutionärs“ in vielen Auflagen und wurde ins Englische übersetzt. Ganz überwiegend wurde die Arbeit mit großem Lob in den führenden deutschen und internationalen Fachzeitschriften aufgenommen. In dem traditionsreichsten, 1859 gegründeten Periodikum „Historische Zeitschrift“ schrieb der Historiker Peter Krüger: „Rainer Zitelmann hat eines jener Bücher geschrieben, bei denen man sich wundert, warum sie nicht schon seit langem vorliegen.“ Und in dem führenden zeitgeschichtlichen Organ, den „Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte“, hieß es: „Zweifellos steht Zitelmann das Verdienst zu, dass er alle anderen Hitler-Biografen wesentlich ergänzt, wenn nicht überholt hat.“ Das renommierte „Journal of Modern History“ schrieb: „Sein Buch bildet einen Meilenstein in unserem Verständnis von Adolf Hitler.“
Von 1987 bis 1992 arbeitete Rainer Zitelmann als Historiker an der Freien Universität Berlin bei dem Politikwissenschaftler Jürgen W. Falter. Diese Phase seines Lebens beschreibt Rainer Zitelmann in den Kapiteln 3 und 4.
Zitelmann als Buchverleger
1992/93 wechselte Rainer Zitelmann von der Universität zum Ullstein-Propyläen-Verlag, damals die drittgrößte deutsche Buchverlagsgruppe. Hier verantwortete er das Buchprogramm und setzte Akzente mit den von ihm verlegten politischen und zeitgeschichtlichen Büchern. Zitelmann hatte sich längst vom marxistischen Denken abgewandt, verstand sich nun als „demokratischer Rechter“ und gab liberalen und konservativen Autoren eine Plattform. Die rege Publikationstätigkeit der Verlage Ullstein und Propyläen unter Zitelmann erregte die politische Linke. Der Philosoph Jürgen Habermas beklagte in einem „Spiegel“-Essay „Rainer Zitelmanns zeitgeschichtliches Programm im ehrwürdigen Ullstein Verlag“ und der SPD-Politiker Peter Glotz mahnte: „Für die Linke ist es ein Jammer … Ullstein und Siedler sind heute prägender als Piper und Hanser.“ Rainer Zitelmann beschreibt diese verlegerische Tätigkeit im 5. Kapitel.
Zitelmann als Chef der „Geistigen Welt“
1992 wurde Zitelmann Ressortleiter bei der „Welt“. Er war verantwortlich für die traditionsreiche Beilage „Geistige Welt“ und gab dort auch Autoren aus dem Spektrum der demokratischen Rechten eine Plattform. Zugleich war Zitelmann zunächst weiterhin verantwortlich für das politische und zeitgeschichtliche Buchprogramm von Ullstein und Propyläen. Doch in der „Welt“-Redaktion stieß er auf mehr Widerstand als erwartet. Im 6. Kapitel beschreibt Zitelmann die massiven Intrigen, Macht- und Richtungskämpfe im Springer-Verlag und die Rolle, die dabei die Aufsichtsräte und der Aktionär Leo Kirch spielten. In dieser Zeit war Zitelmann auch politisch aktiv.
Rainer Zitelmann als Nationalliberaler
Ein im Wesentlichen von Rainer Zitelmann (zusammen mit Alexander von Stahl) verfasstes Papier „Berliner Positionen einer liberalen Erneuerung“ führte in der FDP zu einer regen Diskussion. Etwa 40 Prozent der Berliner FDP unterstützten diese nationalliberale Positionierung, und auch aus anderen Landesverbänden gab es Zuspruch. Die Parteiführung stellte sich jedoch dagegen: Der Vorsitzende Wolfgang Gerhardt forderte Zitelmann, Stahl und seine Anhänger auf, die Partei zu verlassen. Unterstützung erhielt er dagegen von dem FDP-Ehrenvorsitzenden Otto Graf Lambsdorff, der diese Reaktionen der Parteiführung scharf kritisierte und in einem Gespräch mit der FAZ betonte, ein „gewisser Teil Nationalliberalismus“ habe immer zur FDP gehört: „Wir sollten vorsichtig mit einer Beinahe-Gleichsetzung [von Nationalliberalismus und Rechtsextremismus] sein; sonst müsste die FDP sich fragen lassen, ob sie sich nachträglich von Thomas Dehler trennen sollte, denn er war ein Nationalliberaler.“
Der Aufruf zum 8. Mai 1995
Kontroverse Debatten löste ein von Zitelmann formulierter Aufruf zum 8. Mai 1995 aus, der in Zeitungen wie der FAZ erschienen und von Hunderten Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft unterzeichnet worden war. Der Aufruf begann mit einem Zitat des ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik, Theodor Heuss (FDP). Der Text unter der Überschrift „8. Mai 1945 – gegen das Vergessen“ war knapp gehalten – und doch haben keine anderen Sätze, die Rainer Zitelmann verfasste, so viel Aufregung verursacht wie diese 128 Worte:
„’Im Grunde genommen bleibt dieser 8. Mai 1945 die tragischste und fragwürdigste Paradoxie für jeden von uns. Warum denn? Weil wir erlöst und vernichtet in einem gewesen sind.’ Die Paradoxie des 8. Mai, die der erste Bundespräsident unserer Republik, Theodor Heuss, so treffend charakterisierte, tritt zunehmend in den Hintergrund. Einseitig wird der 8. Mai von Medien und Politikern als ‚Befreiung’ charakterisiert. Dabei droht in Vergessenheit zu geraten, dass dieser Tag nicht nur das Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft bedeutete, sondern auch den Beginn von Vertreibungsterror und neuer Unterdrückung im Osten und den Beginn der Teilung unseres Landes. Ein Geschichtsbild, das diese Wahrheiten verschweigt, verdrängt oder relativiert, kann nicht Grundlage für das Selbstverständnis einer selbstbewussten Nation sein, die wir Deutschen in der europäischen Völkerfamilie werden müssen, um vergleichbare Katastrophen künftig auszuschließen.“ Zitelmann beschreibt im 7. Kapitel, wie es ihm zuerst gelang, den Ehrenvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Alfred Dregger als Hauptredner für eine Veranstaltung zum 8. Mai zu gewinnen – dieser jedoch schließlich auf den massiven Druck von Helmut Kohl hin einknickte.
Zitelmann als Immobilienjournalist
Zermürbt durch die inneren Kämpfe in der „Welt“ wandte sich Zitelmann schließlich von den politischen Themen vorübergehend ab und wurde einer der bekanntesten Immobilienjournalisten Deutschlands. Unterstützt von Mathias Döpfner, dem heutigen Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG, etablierte er die erste tägliche Immobilienseite einer europäischen Tageszeitung. Zitelmann arbeitete sich immer intensiver in Immobilien-Fachthemen ein, publizierte ein Buch zu diesem Thema und erkannte schließlich eine Marktlücke, die ihn dazu bewog, beim Springer-Verlag zu kündigen und sich mit der Firma „Dr. ZitelmannPB. GmbH“ im Jahr 2000 selbstständig zu machen.
Rainer Zitelmann als Unternehmer
Zitelmann machte die Firma rasch zum Marktführer für die Positionierungs- und Kommunikationsberatung von Immobilien- und Fondsgesellschaften. Ausführlich beschreibt er im 10. Kapitel die 15 Jahre als Inhaber und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens. Das Unternehmen hatte und hat ein hervorragendes Renommee in der Immobilienwirtschaft und war zudem überaus profitabel – Zitelmann nennt hierzu konkrete Zahlen in seinem Buch. Er beschreibt auch, wie es dazu kam, dass er sich 2016 dazu entschloss, das Unternehmen an seinen engsten Mitarbeiter zu verkaufen.
Rainer Zitelmann als Investor
Rainer Zitelmann engagierte sich auch als Investor am Immobilienmarkt. Im 12. Kapitel beschreibt er seine Investitionsphilosophie und wie es ihm gelang, extrem hohe Renditen sowohl am Berliner Immobilienmarkt wie auch mit Beteiligungen an amerikanischen Immobilienfonds zu erzielen. An vielen Beispielen verdeutlicht er sein konsequent antizyklisches Vorgehen: „Während ich bisher nur einzelne Wohnungen gekauft hatte, wagte ich es 2001 erstmals, eine etwas größere Anzahl zu erwerben. Dem Bauträger drohte wegen seiner akuten Notlage die Insolvenz. Das war für mich die Gelegenheit, gleich ein kleines Wohnungspaket günstig zu erwerben. Die einzelnen Wohnungen waren vorher für 2900 DM/qm verkauft worden. Ich kaufte dem Bauträger jetzt 15 Wohnungen für 1.461.800 DM ab, was einem Quadratmeterpreis von 1896 DM entsprach, also 1000 DM günstiger als vorher. Dazu kamen Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer und Makler, sodass die gesamten Anschaffungskosten bei 1.524.384 DM lagen. Ich hatte mir das Geld fast komplett von der DKB Bank geliehen und nur 25.000 DM Eigenkapital investiert. 2016, als der Immobilienmarkt in Berlin boomte und jeder in Berlin Wohnungen kaufen wollte, verkaufte ich das Paket für 2,75 Millionen Euro. Nachdem ich meine Restschuld von 483.000 Euro bei der Bank beglichen hatte, blieben mir 2.267.000 Euro. Die ursprünglichen 25.000 DM Eigenkapital hatten sich in 15 Jahren um den Faktor 177 vermehrt.“
Zitelmanns zweite Promotion
Rainer Zitelmann ist nicht nur selbst vielfacher Millionär geworden, sondern geht auch in mehreren Büchern der Frage nach den Bedingungen für finanziellen Erfolg nach. Neben seiner Tätigkeit als Unternehmer promovierte er zu diesem Thema schließlich ein zweites Mal. Seine Dissertation, die mit „magna cum laude“ an der Universität Potsdam angenommen wurde, erschien 2017 als Buch unter dem Titel „Psychologie der Superreichen“ und fand eine sehr große Beachtung in Medien wie „Spiegel“, „Welt“ oder „Handelsblatt“. Was Zitelmann von den 45 Superreichen lernte, die er für seine zweite Doktorarbeit interviewt hat, beschreibt er ausführlich im 13. Kapitel.
Rainer Zitelmanns zwölf Lebensregeln
Im letzten Kapitel beschreibt Rainer Zitelmann zwölf Lebensregeln, die ihn leiteten:
- Traue dich, sehr selbstbewusst zu sein, und sei bescheiden im Lernen.
- Sieh’ die Welt, wie sie ist, nicht wie du sie dir wünschst und nicht wie man sie sehen soll.
- Wenn du nie scheiterst, hast du dir deine Ziele zu klein gesteckt.
- Selbstvermarktung und Eigen-PR sind wichtig.
- Habe keine Angst vor Autoritäten!
- Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen.
- Was dir keinen Spaß macht, lass’ von anderen erledigen.
- Habe keine Angst, andere um einen Gefallen zu bitten (aber tue auch was für sie).
- Ehrlichkeit zahlt sich aus.
- Sei zuverlässig ohne Einschränkung und Ausnahme.
- Mache einen Sport daraus, das „Nein“ zu überhören.
- Ohne Akquise und Networking wirst du keinen Erfolg haben.
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